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KI-Design – Kunst mit der Hilfe des Computers

Kunst, die von einer künstlichsten Intelligenz geschaffen wird – was vor zwanzig oder sogar noch vor zehn Jahren wie Science-Fiction klang, das ist heute Realität. Und dabei geht es gar nicht immer darum, neue Meisterwerke für die Museen dieser Welt zu schaffen. Kunst-KIs können auch einfach nur ein Showcase dafür sein, was moderne Technologie erreichen kann. Außerdem geht es ja nicht nur um das Angebot, sondern auch um die Nachfrage. Und die gibt es offensichtlich. Wichtiger als die Kunst aus dem Computer ist aber das Design aus dem Algorithmus. Auch darauf gehen wir im Folgenden mit spannenden Beispielen ein.

KI-Kunst kann viele verschiedene Richtungen abdecken

KI und Kunst

KI-Kunst ist ein Medium und kein Genre. Es gibt nicht DIE eine KI-Kunst, die man direkt an ihrem Stil erkennen kann. Zudem ist es, wie auch bei der menschengemachten Kunst, immer Auslegungssache, was schon Kunst ist und was technische Spielerei bleibt. Ist z. B. die Erstellung von künstlichen, aber fotorealistischen Gesichtern Kunst? Oder muss ein abstraktes Element eine Rolle spielen? Wie steht es um die Farben und ihren Einsatz? Sind virtuelle Pinselstriche und Strukturen nur eine Kopie der alten Meister? Diese und weitere Fragen wird sich die Kunstwelt in Zukunft noch mehr stellen – und sie letztendlich auch beantworten – müssen.

Künstliche Intelligenz entsteht übrigens aus der Anlernung eines Algorithmus‘ bzw. aus dem Training mehrerer Algorithmen für jeweils einen bestimmten Arbeitsschritt. Zudem können sich zwei Algorithmen gegenseitig überprüfen, um ihre Ergebnisse an bestimmten Kriterien zu messen. So wird eine KI immer schlauer bzw. besser in ihrer Aufgabe. Der Fachbegriff für diesen Prozess lautet dabei Machine Learning. Damit können KIs auf abstrakte Kunst, auf Surrealismus, auf Fotorealismus, auf Radierungen, auf Bilder im Ölgemälde-Look und dergleichen mehr trainiert werden. So kann mit einer extra geschaffenen KI zum Beispiel eine ganz bestimmte Nachfrage bedient werden.

Algorithmus-Design – Bauliche Kunst aus der künstlichen Intelligenz

Bringt man eine KI dazu, Physik zu verstehen, Baustoffe in ihren Eigenschaften einzuschätzen und andere Design-, Statik- und artverwandte Infos zu beherrschen, dann kann sie in der Wirtschaft helfen. Der effiziente Einsatz von Baumaterialien, die Planung eines Baus, der kosteneffiziente Bezug der Stoffe sowie die automatisierte Durchführung der nötigen Schritte kann bis zur Vollendung des Projekts einer künstlichen Intelligenz überlassen werden. Natürlich muss sie vorher vielen Tests unterzogen werden, um ihre Funktionen ausreichend zu überprüfen. Dann aber kann sie ganzen Industriezweigen viel Geld und Aufwand sparen.

Vom Gebäudebau über die Schaffung neuer energieeffizienter Autos hin zum Entwurf eines Schienennetzes für ein ganzes Land können so zahlreiche Ideen verwirklicht werden. Aber auch auf kleinster Ebene, etwa bei Mikrochips oder im medizinischen Bereich, ist Design gefragt. Und dieses Design folgt nicht selten bestimmten Regeln, die man einer KI beibringen kann, damit sie automatisch und ohne größere Fehlerfaktoren schwierige Arbeit in kürzerer Zeit erledigen kann. Kunst, Design, Wirtschaft, Medizin, Mobilität – das alles hängt bei diesem Thema zusammen, was die Aussage eingangs untermauert: Eine Kunst-KI kann auch einfach nur ein Showcase sein, um neue Errungenschaften leicht verständlich aufzubereiten.

Algorithmus-Design am Beispiel von BMW

Der Autobauer BMW geht in seinen auf KI bezogenen Veröffentlichungen darauf ein, wie eine künstliche Intelligenz mit geschultem Algorithmus dabei geholfen hat, neue Konzeptautos zu entwerfen. Diese können zu ganz neuen Prototypen und somit zu neuen Formen der Mobilität führen. Auch Querverweise auf andere Bereiche, etwa KI in der Kunst und KI in der Musik, finden sich in der Publikation. Dabei wird stolz verkündet, dass das menschliche Gehirn nicht mehr der einzige Ort ist, in dem Kreativität stattfindet und neue Dinge, neue Künste, neue Klangfolgen gestaltet werden. Natürlich ist hier der Begriff der Kreativität dehnbar, aber nicht fehl am Platz.

Im verlinkten Paper wird zudem ein Wandel beschworen, der mit Aussagen von professionellen Anwendern künstlicher Intelligenz untermauert wird. Für Designer kann die Arbeit z. B. wieder mehr Spaß machen, wenn sie Designs (eigene oder in Auftrag gegebene) kreativer mit der KI erstellen können als nur dazusitzen und 50 verschiedene Schriftarten für die neue Werbeanzeige oder die Infografik auszuprobieren. Wo einige also eine Aufgabe ihres Jobs sehen, da sehen andere eine Konzentration auf das, was wichtig ist. Zudem können KI-gestützte Entwürfe ganz neue Impulse geben und so zu neuen Meisterleistungen führen. Die KI ist also eher ein Werkzeug als ein Ersatz für Designer.

Kurzer Abriss: Was ist eigentlich künstliche Intelligenz?

Hier ein paar Randnotizen zum Thema KI, die man mal gelesen haben sollte, wenn man noch nicht so vertraut mit der Thematik ist:

  • Grob gesagt ist künstliche Intelligenz eine Abteilung der Informatik, welche intelligentes Verhalten und maschinelles Lernen zum Inhalt hat
  • Eine künstliche Intelligenz ist zudem der Versuch, bestimmte menschliche Entscheidungsmuster nachzubilden
  • Das Ziel einer KI ist, dass sie selbstständig Probleme löst und ggf. neue Wege findet
  • „Echte“ künstliche Intelligenzen sind dabei sehr komplex und lernen dazu
  • Als KI bezeichnete CPU-Gegner in Videospielen folgen meist einem vorgegebenen Muster, das keine neuen Lösungsansätze hervorbringt

Unterschied zwischen Showcase und wahrer Funktionalität

Man muss also im Hinblick auf Kunst und Design aus der „Hand“ einer künstlichen Intelligenz immer dazwischen unterscheiden, ob eine neue Technologie populär verständlich vorgeführt wird oder ob der tatsächliche Anwendungsbereich Beachtung findet. Denn eine KI, die Kunst produziert, scheint erst einmal nicht so wichtig. Eine KI, die Formen, Farben, Objekte, Personen und dergleichen mehr logisch verknüpfen, in neuen Szenen zusammenbringen und alles „echt“ aussehen lassen kann, klingt schon nach einer umfangreich einsetzbaren Technik. Aber im Grunde beschreiben beide das Gleiche. Das tiefere Auseinandersetzen mit Schlagzeilen und den in den Medien aufgezeigten KIs verrät also den wahren Nutzen.